Arithmomantie ist die Wahrsagungsmethode der Griechen und Chaldäer mithilfe von Zahlen. Die Griechen pflegten die Namen kriegsführender Widersacher zu Analysieren, ihren Zahlenwert zu Bestimmen, und damit das Ergebnis des Kampfes Vorauszusagen. Die Chaldäer teilten ihr Alphabet in dreimal sieben Lettern, die sie symbolisch den sieben Planeten zuordneten. Die Arithmomantie ist die Vorgängerin der Numerologie. Die Arithmomantie ist das Wahrsagen durch Zahlen.
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Zahlen – Boten von Glück oder Unglück?
Oft ist zu Lesen, mit dem Griechen Pythagoras (im 6. Jahrhundert v. Chr.) sei der Glaube an besonderen, überirdischen Eigenschaften und Kräfte von Zahlen aufgekommen; aber die Zahlensymbolik entstand schon sehr viel früher, etwa 2000 v. Chr., zusammen mit der Astrologie. Die Zahlen spielen in der Mystik eine Rolle (Zahlen-Mystik), beispielsweise, dass es genau sieben Seinstufen gäbe, die der Mensch in sieben Entwicklungsstufen durchlaufen müsse. Es gibt auch die Zahlen-Magie, wo zum Beispiel eine Zauberformel dreimal gesprochen werden muss, um wirksam zu sein. Zahlen sind auch bei der Geisterbeschwörung von Wichtigkeit.
All diesem Zahlen-Okkultismus liegt die Vorstellung zugrunde, dass das gesamte Universum in bestimmten, und zwar harmonischen Zahlenverhältnissen oder Proportionen geordnet ist – aber auch, dass die Zahlen in genauer Entsprechung zu anderen Seinsbereichen stehen, zum Beispiel zu den Tierkreiszeichen und Planeten.
Es gibt in der Esoterik allerdings verschiedene bis widersprüchliche Lehren, die man nicht im Einzelnen differenzieren kann. Insbesondere besteht das Problem, dass christliche und „heidnische“ Zahlensymbolik sich teils vermischt haben und teils krass voneinander abweichende Zahlendeutungen vornehmen. Man kann bei der Zahlen-Analyse vor allem folgende Punkte unterscheiden:
Polarität („Geschlecht“): ungerade Zahlen gelten als männlich (positive Polarität), gerade Zahlen als weiblich (negative Polarität). Das wurde früher ganz wörtlich verstanden. Wenn man die Zahlen als Punkte schreibt, so besitzen die ungeraden Zahlen „einen zeugenden Mittelteil“ (Plutarch) und die geraden Zahlen „eine gewisse rezeptive Öffnung“ (Plutarch). Und so zeigt sich hier wieder, dass entgegen vielen Behauptungen in der Esoterik, die Aufteilung in männlichen und weiblichen Pol habe nichts mit den Geschlechtern zu tun und bedeute keine Bewertung, genau dies doch der Fall ist, denn normalerweise gelten die „männlichen“ Zahlen als günstig und die „weiblichen“ als ungünstig.
Die Zahlen werden weiterhin bestimmten Seinsstufen zugeordnet. Dabei wird die 0 interessanterweise fast immer ausgelassen, obwohl man sie naheliegenderweise mit der (Ur-)Leere, dem (Ur-)Chaos oder auch dem Nirwana in Verbindung bringen könnte. So gilt die 1 als erste und damit göttliche Zahl, allerdings auch die 3.
Ähnlich werden die Zahlen mit bestimmten Charaktereigenschaften in Verbindung gebracht, die einen Menschen auszeichnen, vor allem wenn man aus seinen Geburtsdaten seine „Persönlichkeitszahl“ extrahiert.
Die Zahlensymbolik wird in der Esoterik durch viele okkulte, aber auch andere Beispiele exemplifiziert. Beispielsweise steht die 3 für die 3 Dimensionen des Raums (Länge, Breite, Höhe) oder für die 3 Zeitstufen (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft). Besonders ergiebig ist die (magische) 7 : 7 Seinsstufen; 7 „Körper“, 7 Chakren, 7 (Spektral-)Farben, (ursprünglich) 7 Planeten, 7 Planetenmetalle und ‑steine. Die Freimaurer kennen 7 Haupttugenden und 7 Hauptfehler des Menschen, 7 Wissenschaften und 7 Gaben des Geistes und anderes. Nach der Bibel ruhte der Schöpfer am 7. Tage, und Jesus verweilte bis zum 7. Tage im Grab. Da ist von 7 Geistern mit 7 Trompeten die Rede, 7 Lämmern und 7 Kühen, 7 fruchtbaren und 7 unfruchtbaren Jahren usw. – trotzdem mag die Bedeutung der 7 für uns „ein Buch der 7 Siegel“ bleiben. Als besonders unglücksverheißend gilt im Aberglauben die 13.